Paketzustelldienst als Unternehmer der DHL ohne Zukunft

Ende November 2016 wurde Rechtsanwalt Thomas Alter zum vorläufigen Insolvenzverwalter der CSE Courier Service Erfurt GmbH berufen. Die Paketzustellerin, die fast ausschließlich als Subunternehmerin für die DHL Express Germany GmbH, einem Tochterunternehmen der Deutschen Post AG, termingebundene Zustelldienste übernahm, war in erhebliche Zahlungsschwierigkeiten geraten. "Leider war der Betrieb nicht zu retten. Die DHL lässt den am Ende der Kette stehenden kleinen Kurierdiensten häufig keine hinreichende Luft zum Atmen.", stellte der vorläufige Verwalter nüchtern fest. Eine Rettung gab es für den Paketzusteller also nicht. Allerdings haben die 16 Fahrer sofort neue Arbeitsplätze gefunden, natürlich wieder bei einem kleinen Kurierdienst der DHL. "Bis zur nächsten Insolvenz", so der vorläufige Verwalter. "Das Geschäftsmodell der DHL ist bekannt." Die DHL nennt die kleinen Kurierdienste zwar ihre "Servicepartner". Da ist aber irreführend, da diese Servicepartner im Großen und Ganzen nichts zu sagen haben. Die DHL gibt alles vor, ob und wann, welche Fahrer wie eine Route zu erledigen haben; bis hin zu den Preisen, die sie in Gutschriften selbst abrechnet, wobei Verrechnungen und sogenannte Vertragsstrafen oder Mehrkosten zulasten der kleinen Kurierdienste die Regel sind. Da Fahrer und Fahrzeuge im DHL-Branding aufzutreten haben, bestand auch nicht die Möglichkeit, Fahrten von anderen Auftraggebern anzunehmen. Das war auch verboten. "Wir werden den "Service-Partner-Vertrag" mit der DHL nun auf Herz und Nieren prüfen und alle sich bietenden rechtlichen Möglichkeiten für die CSE GmbH nutzen.", so der Verwalter. Rücksicht müssen wir jetzt nicht mehr nehmen.